Der Sohn des Himmels

Es ist so merkwürdig, eigene Beiträge zu lesen, die vor einem Jahr geschrieben wurden. Als ob eine ganz andere Person es erstattete.
Also, ein Jahr, seit ich hier zum letzten Mal etwas veröffentlichte, ist vorbei.
Ne Menge Zeit und trotzdem ist zu schnell vergangen, rasch, augenblicklich.
Was sich in meinem Leben während dieser Zeit erreignete, ist schwer zu sagen. Nur zwei Worte würden da passen - Vieles und Nichts.
Das Leben eines Emigranten, eines unbekanten Soldanten, eines ohne Zuhause. Das ist mein Leben.
Der Kampf fürs Überleben, Suche nach Verständnis und Gerechtigkeit. Das ist mein Leben.
Anscheinend lese ich viel zu viel den ewigen Kosmopoliten - Remarque.
Dann beende ich meinen heutigen Ausatz mit einem seiner Zitate:
"»Wir sterben nicht«, flüsterte sie in Ravics Armen. »Nein. Nicht wir. Nur die Zeit. Die verdammte Zeit. Sie stirbt immer. Wir leben. Wir leben immer..." — Arc de Triomphe.

Frieden

Dein I.V.

"Mamusiu" rief ein kleines Mädchen auf Polnisch. Obwohl ich Kopfhörer anhatte, hab ich das gehört.
Die Mutter von diesem Mädchen stand in der Schlange zum Bus. Inzwischen passte ihre Freundin auf
das Kind auf.
Was hörte ich? - Arthur Conan Doyle "Schwarzer Peter", Hörbuch.
Wo befand ich mich? - Am Busbahnhof. Hackerbrücke.
Was machte ich da? - Wartete auf einen Bus, damit eine Übergabe von zu Hause abzuholen.

Plötzlich lief mir einen Gedanke durch den Kopf. Alles, was ich tue, alles, was ich getan habe, alle
meine erfüllte und unerfüllte Pläne, alle lange und kurze durchgeschrittene Wege haben mich
hierher geführt, und jetzt, als die Folgerung meines Lebens sitze ich hier, auf einer Bank,
zwischen aufgeregtwartenden Fahrgästen und ihren großen Koffern. Seltsam.

Und hinter meinem Rücken,
Im Feuer stehn die Brücken.
Ich kann nicht mehr zurück!